Was für ein wunderbares Wort, mir fallen 1.000 Geschichten dazu ein, das Bild zeigt eine davon. Die meisten von uns haben jede Menge Erfahrung mit Menschen, die über diese Kompetenz verfügen. Schreibt sie doch einfach auf.
Monat: Januar 2017
Aktuelles rund ums Büro
gelesen in der Zeitschrift das Büro und zum Teil mit eigenen Erfahrungen ergänzt.
Teil 2
Der iga Report 33 sagt aus, dass jeder 5. Mitarbeiter sich nicht mehr für seinen Job interessiert. Die Folgen sind Qualitätseinbußen, sinkende Produktivität, steigende Fehlzeiten und steigendes Konfliktpotential. Die Studie hat versucht herauszufinden, was die Auslöser für die innere Kündigung sind und was Unternehmen dagegen unternehmen können. Nach einer anderen amerikanischen Untersuchung verbringen amerikanische Manager über 40% ihrer Zeit damit, Konflikte im und rund ums Unternehmen zu lösen. Das ist ein unglaubliches Verbesserungspotential, was angezapft werden könnte.
Die aktuelle TK Stress Studie sagt aus, dass die wichtigsten Stressfaktoren der Job mit 46%, zu hohe Ansprüche an sich selbst mit 43%, private Termindichte mit 33%, Straßenverkehr mit 30 und ständige digitale Erreichbarkeit mit 28% sind. Da sind schon ein paar Dinge bei, an denen man arbeiten möchte.
Adobe hat europaweit mehr als 3.000 Teilnehmer zum Thema E-Mail befragt. E-Mail spielt nach wie vor in der Kommunikation eine große Rolle. Für jeden 5. Büroangestellten ist sie das bevorzugte Kommunikationsmittel, jeder 4. ärgert sich aber auch darüber, weil ein persönliches Gespräch besser gewesen wäre. Ein Kollege von mir hat in einem Unternehmen eine E-Mail Analyse durchgeführt: 80% de Mails waren intern. Einfache E-Mail Regeln können hier helfen. Spätestens die Generation Z wird aber für die Kommunikation regelmäßig Video Chats und interne soziale Netzwerke nutzen. E-Mails sind nur eine andere schnellere Form des Briefverkehrs, mehr nicht. Video Chats und interne soziale Netzwerke sind dagegen eine andere Form der Konferenz, der Diskussion.
Facebook Werbeanzeigen aus zwei Tagen
Irgendwie nehmen die Facebook Werbeanzeigen zu. Dabei sagt man immer, dass nur die Anzeigen kommen sollen, für die wir uns interessieren. Ich bin da immer skeptischer und fange mal an aufzuschreiben. Überwiegend die üblichen platten Werbesprüche, da müssen sich die Werbeagenturen nicht umorientieren und dafür gibt’s sicher immer viel Geld. Gefallen tut mir das nicht.
Paravan – Autospezialanfertigungen für Menschen mit Behinderungen – gibt es im meinem näheren Umfeld nicht.
Folge dem Bitburger Stubbi-Car auf seinen Reisen! – na gut, ich bin Bier Trinker aber was soll ich mit einem Stubbi Car?
Auch im Winter elektrisierend – E.ON Ökostrom. Jetzt Fan werden. – Es braucht viel mehr, um mich zu einem Fan zu machen.
DEKRA – Alles im grünen Bereich – das soll mich jetzt motivieren, diese Seite zu liken?
Helden brauchen Energie. Wir haben sie jeden Tag. Mainova – Ihr Energieversorger-. Ich bin nicht der Ansprechpartner für einen solchen platten Spruch.
Folge Bayer auf Facebook für aktuelle News, Jobs und Fakten aus der Wissenschaft. Immerhin ein Angebot ohne platte Werbesprüche.
Genauso hier Die Bürgschaftsbank Hessen ermöglicht mittelständische Investitionen in Hessen!
OK, der ein oder andere kann dabei Fan werden, wenn er ihn ausprobiert hat, ich nicht. Das neue CELVIANO vereint den Klangcharakter legendärer Konzertflügel. Jetzt Fan werden!
Die erste Werbung, die mich direkt interessieren könnte – wenn mein Rasierer nicht mehr gut wäre. Erlebe Philips‘ komfortabelsten Rasierer, selbst bei 3-Tage-Bart: Philips Shaver 9000 – auch hier, keine platten Werbesprüche.
Auch wenn ich es nicht brauche – Deutschlands günstigster Online Kredit – Jetzt im CHECK24 Kreditvergleich – Günstiger als jede Filialbank! – eine klare Aussage für jemand, der Geld braucht.
Alle habe ich nicht aufgeschrieben, aber die zielgerichtete Ansprache mit Werbeanzeigen ist wohl noch weit weg. Bei Google Suchanfragen funktioniert das besser oder es fällt, weil rechts oder oben am Bildrand und eher in Presseform geschrieben, nicht so auf. Bei Facebook ist es echt nervig. Es wirkt eher wie „Profit Optimization“. Mal sehen, wie lange das gut geht.
Glückspilze und Pechvögel
Es ist schon fast zur Tradition bei mir geworden, die Neujahrsgrüße etwas später und anders zu verschicken. In diesem Jahr ist mit ein Wissenschaftler aufgefallen, der nach der Ursache des Glücks forscht.
Richard Wisemann hat über 8 Jahre in wissenschaftlichen Versuchen Glückspilze und Pechvögel untersucht und diese Ergebnisse in einem Buch und in einigen Grundsätzen zusammengefasst. Daraus ein paar Wünsche für euch und eure Zukunft:
Glückspilze generieren Zufallschancen
Glückspilze sind offen, neigen wenig zu Stress und ziehen dadurch andere Menschen an. Durch diese vielen Kontakte verfügen sie über mehr Informationen, die sie nutzen können, ehe sie wichtige Entscheidungen treffen.
Glückspilze folgen ihren Eingebungen
Glückspilze bedienen sich ihres bewussten und unbewussten Wissens. Dies betrifft sowohl das verschieben einer Problemlösung auf einen späteren richtigeren Zeitpunkt als auch die Fähigkeit, sich zurückziehen zu können, um nachzudenken.
Glückspilze rechnen mit einer positiven Zukunft
Die Erwartung, dass die Zukunft positiv sein wird führt dazu, dass eine andere Einstellung zu Ereignissen besteht, die auf uns zukommen. Das Prinzip der sich selbst erfüllenden Prophezeiungen sagt in diesem Zusammenhang, dass durch diese Ausstrahlung auch mehr positive Ereignisse wahrgenommen werden.
Glückspilze erkennen das Glück im Unglück
Glückspilze vergleichen sich in unglücklichen Situationen mit Personen, die noch mehr Pech hatten, während Pechvögel sich mit Personen vergleichen, die mehr Glück als sie selber hatten. Glückspilze grübeln nicht unablässig über vergangenes Unheil nach und sind überzeugt, dass sich auch Pech auf lange Sicht positiv auswirken wird.
Es gibt Chancen für Pechvögel
Pechvögel, die eine Zeitlang nach Glückspilzgrundsätzen gelebt haben, geben zu 80% an, dass sie in dieser Zeit glücklicher und entspannter gelebt haben.
Hier steht mehr zum durchgeführten Versuch: https://de.wikipedia.org/wiki/So_machen_Sie_Ihr_Gl%C3%BCck
Das Resultat: „Glück ist keine magische Kraft und kein Geschenk der Götter. Es ist ein Geisteszustand, eine bestimmte Art des Denkens und Verhaltens. Menschen werden nicht unter einem glücklichen oder unglücklichen Stern geboren; sie sind ihres eigenen Glückes – oder Peches – Schmied, und ihre Gedanken, Gefühle und Taten sind ihr Werkzeug.“ Zitat sinngemäß Richard Wiseman, The Luck Factor 3. Teil, Kapitel 1; Übersetzung Till R. Lohmeyer und Christel Rost
Ich wünsche euch, euren Angehörigen und Freunden alles Gute für dieses Jahr und darüber hinaus, dass eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Glückliche Grüße
Helmut
Es gibt noch viel zu tun Teil 1 2017
Auch in 2017 geht es weiter mit Dingen, die meiner Meinung nach gut gemacht worden sind oder die man verbessern könnte. Fangen wir mal mit dem Meckern an:
Folgende Xing Nachricht erreicht mich
Sehr geehrte Xing-Kollegin, sehr geehrter Xing-Kollege,
gerade bin ich auf Ihr interessantes Profil aufmerksam geworden, daher möchte ich mich gerne mit Ihnen vernetzen.
Vielleicht ergibt sich ein interessanter Erfahrungsaustausch oder eine für beide gewinnbringende Kooperation. Ich bin spezialisiert auf Online Kampagnen Neukundengewinnung.
Gibt es ein Hauptgebiet auf das Sie sich spezialisiert haben oder das Sie ausbauen möchten?
Schöne Grüße
Sabine W.
Folgende Antwort habe ich geschickt:
Liebe Frau W. (Xing Kollegin),
danke für die Einladung, die ich gern annehme. Ihre Einladungen bekämen vielleicht noch eine höhere Akzeptanz, wenn Sie diese stärker personalisieren würden, mit persönlicher Ansprache und vielleicht dem Wohnort des Empfängers (das ist ein gutes Instrument zur Neukundengewinnung). Der Mehraufwand an Zeit ist nur relevant, wenn Sie jeden Tag eine größere Anzahl von Adressen über Xing anschreiben würden. Außerdem sind Sie ja Zitat: „auf mein interessantes Profil aufmerksam geworden“, da sollte Ihnen mein Vor- und Nachname geläufig sein.
Ich bin auf das Thema Entwicklung von Vertriebskonzepten konzentriert, dabei aber auf die Planung und nicht auf die Umsetzung. Dadurch bin ich auch immer ein Mystery Shopper, der automatisch auf Dinge wie persönliche Ansprache achtet. Vielleicht haben Sie schon einmal Post bekommen, adressiert „An die Bewohner der …Straße…“ Unpersönliche Ansprache bezeichnet man als Direktwerbung, persönliche als Direktmarketing.
Sie fragen nach meinem Spezialgebiet: Da Sie ja auf mein interessantes Profil aufmerksam geworden sind, stutzt der Mystery Shopper hier ein zweites Mal. Sie sollten eigentlich wissen, was ich mache.
Liebe Grüße nach M.
Helmut König
Ich habe nie eine Antwort bekommen
Noch eine Nachricht, die mich gleichlautend zu meinem LinkedIn und Xing Profil zweifach erreicht hat
Nach Weihnachtsgrüßen kam folgender Text:
Wir sind auf ….. seit einiger Zeit vernetzt und ich habe mir nun erlaubt, unsere persönliche …. -Bekanntschaft in mein persönliches Adressverzeichnis einzupflegen.
Was halten Sie von einem kurzen telefonischen Austausch im neuen Jahr ? Ich würde mich sehr freuen.
Bei Fragen zu den Sozialen Medien erreichen Sie mich in Deutschland unter 12345.
Hier war meine Antwort nach dem ersten Mail „gern“ und nach dem zweiten Mail „Sie haben mich zweimal über Xing und LinkedIn angeschrieben, das sollten Sie mal überprüfen“
Es kam auch hier keine Reaktion, da versucht wohl jemand nur, seinen Newsletter Verteiler künstlich aufzublähen.
Na, es war Weihnachten und Neujahr, da kann eine Reaktion ein wenig länger dauern, wird der ein oder andere sagen.
Nein, der Meinung bin ich nicht; wenn ich eine Reaktion einfordere und die Reaktion kommt, muss ich sie bearbeiten, und zwar kurzfristig und nicht irgendwann, wenn ich Zeit habe.
Und noch ein Nachtrag zu meinem Banken Blog Beitrag ( http://bit.ly/2gnZGva ): Ein Schreiben der Santander Bank erreicht mich. Man hat festgestellt, dass mein Kreditrahmen ausgeschöpft worden ist und man schlägt mir vor, doch ein Gespräch mit dem regionalen Mitarbeiter innerhalb der nächsten 14 Tage zu führen, um den Rahmen zu erhöhen.
Der Kreditrahmen ist mir mit lapidaren Gründen (zu wenig Umsatz) vor ein paar Monaten gekürzt worden. Der zuständige Mitarbeiter ist die nächsten 14 Tage im Urlaub. Man bemüht sich bei Santander wirklich falsch zu machen, was man falsch machen kann.
Aktuelles rund ums Büro
Teil 1 – gelesen in der Zeitschrift das Büro und zum Teil mit eigenen Erfahrungen ergänzt.
Die Generation Y (ab 1980 geboren) weist in der Arbeitswelt nur geringe Unterschiede zur Generation X (ab 1966) auf. Die größte Abweichung liegt bei der jüngeren Generation in den merklich kürzeren Wochenarbeitszeiten. Die haben es also schon kapiert.
Vor X waren die Babyboomer ab 1950, davor die Veteranen ab 1940. Auf Generation Y folgt ab 2000 Generation Z. Babyboomer, X und Y spiegeln heute etwa 96% der arbeitenden Bevölkerung wieder, Z liegt heute bei ca. 1%. Es gibt mit 3% auch noch ein paar Veteranen im Berufsleben. Auf Z folgt ab 2010 die Generation A wie Alpha, auf die bin ich schon gespannt.
Eine Studie von Regus mit 40.000 Teilnehmern zeigt, dass Pendeln zwischen Arbeitsplatz und Zuhause die Produktivität beeinträchtigt. Als nutzlose Zeit empfanden 37% der Befragten die Zeit des Pendelns. Nur 19% betrachten dies als persönliche Zeit, die sie aktiv für private Dinge nutzen.
Die Flexibilisierung der Arbeitszeit nimmt zu. Lt. einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit 20.000 Teilnehmern berichten 43% gelegentlich am Wochenende arbeiten zu müssen. Über Rufbereitschaft müssen 8% der Befragten außerhalb der normalen Arbeitszeit erreichbar sein. 22% geben an, dass vom Unternehmen erwartet wird, das sie auch privat für Unternehmensbelange erreichbar sein müssen. Leider sagt die Studie nicht, ob die Mitarbeiter auch dafür einen Ausgleich erhalten. Einige Unternehmen wie z.B. Telekom arbeiten schon an Konzepten, um zu vermeiden, dass Mitarbeiter privat gestört werden. Das ist jedoch in kleinen Unternehmen häufig nicht so einfach.
Marketing in sozialen Netzwerken, passives, aktives und indirektes Marketing:
Immer wieder höre ich die Meinung, dass Business Netzwerke wie Xing oder LinkedIn keinen Geschäftserfolg bringen. Dazu mein Marketing-Konzept:
Passives Marketing betrifft das eigene Profil: Je genauer die eigene Leistung beschrieben ist und je spezieller das Angebot, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass man gefunden wird. So hat mich z.B. ein Kunde aus Georgien gefunden.
Aktives Marketing betrifft die Suche und die Nutzung der Suchagenten (für Premium Mitglieder): Da besteht die Möglichkeit der genauen Zielgruppenansprache. Dadurch habe ich z.B. einen Kunden in Südtirol bekommen.
Dann gibt es noch indirektes Marketing: jede Woche lade ich ca. 30 relevante Adressen in meine Xing Gruppe ein, die mittlerweile über 6.000 Mitglieder hat. Mit der Xing Gruppe mache ich weitere Aktionen, um die Mitglieder persönlich kennen zu lernen. Auch dadurch entsteht Umsatz, überwiegend im deutschsprachigem Raum. Im Moment arbeite ich z. B. aber auch an einem Konzept in Brasilien, was dadurch entstanden ist, weil ich vor einigen Jahren einen Xing Kontakt in Brasilien durch indirektes Marketing kennen gelernt habe.
Natürlich gibt es auch noch schlechtes Marketing. Ein unvollständiges Profil in Xing, ungenaue und allgemeine Beschreibung des eigenen Angebotes, am besten noch ohne Foto. Ab und zu trifft man diese Mitglieder in Foren; zumeist beschweren sie sich, dass ihnen das Netzwerk nichts bringt und das sie sich wieder abmelden wollen.
Auf Geschäftskontakte zu warten ist eine Möglichkeit – Geschäftskontakte aktiv zu suchen, eine andere. Bei der ersten Variante kann es klappen, bei der zweiten Variante ist die Wahrscheinlichkeit, dass es klappt, größer.
Das ist so ähnlich wie beim Abnehmen: Ich mache nichts oder ich fange an, mich zu bewegen. Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs bei der 2. Variante größer. Im Gegensatz zu Marketing in sozialen Netzwerken ist das beim Abnehmen aber auch allen klar.
Der Maler, immer früh am Ball!
Die Maler sind schon wieder aktiv. Hier ein Blick in die stark durch Krankheit dezimierte Meisterklasse der angehenden Malermeister der Handwerkskammer Wiesbaden, Bereich Wetzlar. Aber die, die da sind, sind gut drauf.
Unterrichtsfach Marketing, ich habe heute als Dozent das Thema Internet und soziale Netzwerke auf dem Plan. Dazu gehört natürlich auch ein Live Beispiel, bloggen und posten in sozialen Netzwerken.
Zauberwort Networking
Aus der Serie „immer noch aktuell“ eine Veröffentlichung auf Channelpartner vom 21.10.2008
Eine Untersuchung der Universität Jena über die Zukunftsfähigkeit ostdeutscher Unternehmen hat ein interessantes Ergebnis erbracht: Erfolgreiche kleine und mittlere Unternehmen sehen als einen wichtigen Faktor für die eigene Entwicklung die Bildung von Netzwerken an. Hierin sieht Helmut König, Inhaber der Agentur Königskonzept in Münzenberg, ein Zauberwort, das gegenwärtig durch die deutsche Wirtschaft geht. Hier geht’s weiter zur Veröffentlichung
Der Originaltext von mir ist sogar schon von 2006
Wirtschaftsmotor Netzwerk?
Der Osten macht es vor
Die soeben abgeschlossene Untersuchung der Soziologen der Universität Jena über die Zukunftsfähigkeit ostdeutscher Unternehmen zeigt es auf. Erfolgreiche kleine und mittlere Unternehmen sehen als einen wichtigen Faktor für die eigene Entwicklung die Bildung von Netzwerken an. Das ist ein Zauberwort, das gegenwärtig durch die deutsche Wirtschaft geht. Das viele unsere Probleme lösen will. Wodurch neue Innovationen geschaffen und neue Märkte erschlossen werden sollen. Das im Moment die meisten offenen Türen bei der Bereitschaft zur Wirtschaftsförderung der öffentlichen Hand auslöst. Weil es auch Arbeitsplätze schaffen soll. Aber was ist eigentlich ein Netzwerk?
Netzwerken und Netzwerk
Zum einen sollte man da unterscheiden in Netzwerke, in denen sich Unternehmen zusammengeschlossen haben und in „netzwerken“, mit denen eine Kommunikationsform gemeint ist. Ein Netzwerk ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die ein gemeinsames Ziel haben und gemeinsam daran arbeiten wollen. Die Eigenschaft des Netzwerkens ist eher mit Kontaktpflege zu umschreiben, bei dem sich Menschen treffen, um zwanglos Informationen, Adressen oder Meinungen auszutauschen. Das Ziel hierbei ist, dass sich durch die Kontakte neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Häufig haben bei diesen Veranstaltungen Teilnehmer oder eingeladene Gäste auch die Gelegenheit, sich und ihr spezielles Business vorzustellen. So etwas gibt es in kleinen kaum organisierten Veranstaltungen – zum Beispiel über die Internetplattform openBC (Heute Xing), oder in organisierten Veranstaltungen wie z.B. die der verschiedenen Marketing Clubs in Deutschland.
Wertschöpfungsnetzwerk und Organisation
Das Netzwerk als Organisation steht in einer Linie mit Verbänden, Vereinen oder Kooperationen. Während Vereine meist ein ideelles Ziel verfolgen – was auch manchmal mit Unternehmensinteressen einhergeht – arbeiten Verbände mehr in Lobbyarbeit für die angeschlossenen Mitglieder. Kooperationen sind in der Regel Zusammenschlüsse, die ein bestimmtes Ziel verfolgen. Dies kann mit Einkaufs- Rationalisierungs- oder Absatzzielen verbunden sein. In Vereinen kann normalerweise jeder Mitglied werden, in Verbänden und Kooperationen in der Regel nur Unternehmen der gleichen Art. Netzwerke schließlich verfolgen ähnliche Ziele wie Verbände und Kooperationen, aber auf einer dreidimensionalen Achse. Das Netzwerk beschränkt sich nicht nur auf gleichgeartete Unternehmen, sondern bezieht auch Lieferanten, Kunden, Hochschulen und Meinungsbildner mit ein. Dadurch arbeiten verschiedene Partner an der Wertschöpfungskette eines Produktes. Ein Netzwerk muss dabei keine feste vertragliche Bindung haben, sondern kann als loser Zusammenschluss funktionieren.
Netzwerk und KMU
Bei offenen oder themenspezifischen Treffen tauschen sich die Netzwerkpartner aus. Verschiedenen Unternehmen bringen ihre Ideen und Erfahrungen gezielt in die Prozesskette eines Produktes oder einer Dienstleistung ein. So ist eine bessere Marktentwicklung für die einzelnen angeschlossenen Unternehmen möglich. Dies ist besonders für kleine mittelständische Unternehmen interessant, da nur so für sie die Möglichkeit besteht, zu realisierbaren Kosten Marktforschung, Produktverbesserung und Absatzstrategien zu entwickeln oder durchzuführen. Auch neue Märkte werden erschlossen, weil z.B. der Zusammenschluss verschiedener KMU’s mehr Liefersicherheit für einen Großkunden bedeuten kann.
Zusammenarbeit von Netzwerken
Zusammenarbeit bietet neben der Dreidimensionalität den interessantesten Aspekt moderner Netzwerke. So ist zum Beispiel der Kontakt zwischen einem Handwerker-Netzwerk und einem Gesundheitsnetzwerk insoweit interessant, als das Gesundheitsnetzwerk angeschlossene Krankenhäuser hat, die Bauunterhaltungsmaßnahmen durchführen müssen. Andererseits bietet der Kontakt zu einer Handwerkergruppe der Gesundheitsforschung Möglichkeiten der Studien im praktischen Arbeitsleben. Oder die Zusammenarbeit eines Verpackungsnetzwerkes mit einem Maschinenbaunetzwerk bietet auf der einen Seite ein konzentriertes Wissen über die Entwicklung von Verpackungen als Unterstützung für den Maschinenbauer, auf der anderen Seite kommen technische Impulse für die Entwicklung neuer Maschinentechnik zu Herstellern von Verpackungen.
Netzwerke und Wettbewerb
Netzwerke sind eine Wettbewerbsform als Gegenentwicklung zur Konzentration in der Großindustrie und den Kapitalgesellschaften. Speziell Wertschöpfungsnetzwerke schaffen die Möglichkeit, dass kleinere oder regional aufgestellte Unternehmen bessere Möglichkeiten der Produktentwicklung oder der Erschließung neuer Absatzkanäle haben. Sie kämpfen natürlich immer noch mit der Schwierigkeit, mehrere verschiedene Unternehmen und Unternehmer auf einen gemeinsamen Weg zu bringen. So eine Weiterentwicklung wird daher in kleinen Schritten erfolgen, die Unternehmen müssen ihre eigene Identität so lange behalten, bis sie feststellen, dass gemeinsame Marktauftritte mehr Erfolg bringen. Aber die Studie in Jena hat gezeigt, dass auch in schwierigen Wirtschaftsregionen mit dem Einsatz solcher Konzepte der Erfolg wahrscheinlicher wird.
Vorsicht bei Preiserhöhungen
Schnelle Reaktion ist angesagt, wenn die Einkaufspreise nach oben klettern.
Die Einkaufspreise in den zurückliegenden zwölf Monaten sind explodiert. Wer jetzt nicht aufpasst und schnell reagiert, ist mit seiner Gewinn-und-Verlust-Rechnung schneller im Minus, als er denkt. Trotzdem kann es leicht mehr als ein blaues Auge, kann es auch mal die ganze Firma kosten.
Dieser Artikel von mir wurde im November 2008 bei Channelpartner veröffentlicht. http://www.channelpartner.de/a/vorsicht-bei-preiserhoehungen,267760
Urteilen Sie selbst zur Aktualität.
Hier der Original Artikel
Mit dem blauen Auge davonkommen
Die Einkaufspreise in den letzten 12 Monaten sind explodiert. Wer jetzt nicht aufpasst und schnell reagiert, ist mit seiner Gewinn- und Verlustrechnung schneller im Minus, als er denkt. Trotzdem kann es leicht mehr als ein blaues Auge, kann es auch mal die ganze Firma kosten.
Einkaufspreise explodieren
Die Preise sind in fast allen Branchen explodiert: Als ob ein Damm gebrochen wäre und der Preisverfall der letzten Jahre schnell wieder aufgefangen werden müsste. Eine, zwei oder sogar drei Erhöhungen innerhalb der letzten 12 Monate sind keine Seltenheit. Dabei erfolgt die Erhöhung in den meisten Fällen ohne verhandelbare Spielräume, teilweise sogar mit Kündigung von laufenden Verträgen nach dem Motto „Zu den alten Verträgen können wir nicht mehr liefern, wir brauchen neue höhere Preise“. Die nächsten Preiserhöhungen sind schon angekündigt, interessanterweise trotz sinkender Energiekosten. Wer soll da nur den Überblick behalten?
Preise sind Chefsache
Man kann sich das natürlich ganz einfach machen, der Chef ist wie immer Schuld. Aber die verantwortlichen Manager sind dafür da, dass ihre Abteilungen funktionieren, nicht dafür, die Arbeit ihrer Mitarbeiter zu machen. Wenn sie gut organisiert sind, haben sie bisher die Aufgaben im Team optimal vergeben und führen die Mitarbeiter an der „langen Leine“. Diese Leine wird jetzt ein wenig angezogen, durch geeignete Controlling-Maßnahmen Preise und vor allem Deckungsbeiträge kontrolliert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Wehe dem, der hier kein funktionierendes Controlling System hat. Vorgesetzte sollten jetzt auch Mitarbeiter motivieren und sensibilisieren, neben dem Tagesstress diesen Dingen eine hohe Priorität einzuräumen, um Fehlentwicklungen soweit als möglich zu vermeiden. Letztendlich müssen sie Stressbelastungen in ihren Teams erkennen und abbauen, um mit optimaler Arbeitskraft das Problem bewältigen zu können. Das ist aber nicht so einfach. Was sind aber nun die Hauptdinge, auf die geachtet werden muss
Verkaufspreise anpassen
Verkaufspreise anpassen ist leichter gesagt als getan, dass muss auch organisatorisch umgesetzt werden. Wenn ein Unternehmen mehre hundert oder tausend verschiedene Produkte einkauft, wird es jetzt sehr schnell verschiedene Dinge gleichzeitig zu erledigen haben. Es muss seine Preise neu kalkulieren. die neuen Preise ins System einpflegen, seine Kunden rechtzeitig informieren und mit allen Kunden, die Sondervereinbarungen haben, einzelne Verhandlungen durchführen und neue Konditionen vereinbaren. Dass alles passiert mit einer schlanken Unternehmensorganisation, denn alle relevanten Unternehmen haben ihre Personalstruktur verschlankt, um Kosten zu sparen. Dass alles passiert auch in Unternehmen, die in den letzten 2 Jahren mit steigender Nachfrage und steigenden Umsätzen zu tun haben, also von ihrer Mitarbeiterstruktur sowieso schon überlastet sind. Dabei wird die in vielen Unternehmen gelebte Botschaft „Auftrag geht vor“ schnell zu einem Fallstrick, weil jetzt der organisatorische Hintergrund vernachlässigt wird.
Auswirkungen falscher Priorität
Wenn ein Unternehmen etwas zu einem höheren Preis als bisher einkauft, seine Verkaufspreise aber zum Beispiel aus Überlastung noch nicht anpassen kann, sinkt sein Gewinn. So etwas sollte jedem klar sein. Da gerade die großen Kunden, die viel und oft bestellen, über Sonderkonditionen verfügen, kann der Gewinn auch leicht in die Verlustzone rutschen. Auch das ist normalerweise einleuchtend. Wenn aber neue Einkaufspreise nicht oder verspätet ins EDV-System eingepflegt werden und dadurch falsche Bewertungen von Produkten und damit Inventurdifferenzen entstehen, ist dies nicht im Focus des Tagesgeschäfts. Da wird dann Gewinn vorgegaukelt, der real gar nicht vorhanden ist und das führt zu falschen Entscheidungen. Inventurdifferenzen merkt man erst bei der nächsten Inventur, wer macht sich dazu heute schon Gedanken. Viel wichtiger ist doch, dass der aktuelle Auftrag mit den neuen Preisen rausgeht. Einpflegen kann man die Konditionen doch dann, wenn man Zeit hat. Hier das Bewusstsein beim Mitarbeiter zu wecken, ist extrem schwierig, darf aber auf keinen Fall vernachlässigt werden.
Chancen von Preiserhöhungen
Es gibt natürlich immer auch eine Schokoladenseite. Die Gelegenheit, wenn alle Unternehmen mit Preiserhöhungen rechnen, den eigenen Profit zu verbessern, ist natürlich günstig. Vielfach ist es heute so, dass die Erhöhung bereits erwartet wird, dem allgemeinen Trend folgt – nach dem Motto „Es ist ja klar, dass die Preise bei der Einkaufslage erhöht werden müssen“. Das sind völlig unbekannte Reaktionen, die da Verkäufer heute zu spüren bekommen. Solches Verhalten weckt natürlich immer auch die Gier nach mehr, eine allgemeine Erhöhung also auch dazu zu nutzen, den eigenen Profit zu verbessern. Doch Vorsicht, solche Gelüste werden leicht erkannt und führen dann zu totalen Verlust von Kunden. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man eine Ausgangslage wie beschrieben nutzt, um schlechte Preise bei bestimmten Kunden auf ein normaleres Niveau anzuheben. Alles andere ist gefährlich für ein Unternehmen und wird sich irgendwann rächen. So etwas kann dann von einem blauen Auge zu einem totalen Vertrauensverlust beim Kunden führen und im Extremfall auch die ganze Firma kosten.